Angst, Zwang & Trauma « Zurück zur Übersicht
Die Angst ist das Befürchten möglichen Leidens und bezeichnet somit eine Empfindungs- und Verhaltenssituation aus Ungewissheit und Anspannung, die durch eine eingetretene oder erwartete Bedrohung (z.B. Schmerz, Verlust, Tod) hervorgerufen wird. (...) Man muss unterscheiden zwischen realer, begründeter Angst (Furcht vor Krankheit, Unfällen, Tod, Krieg, Terror, Verlust eines nahe stehenden Menschen oder vor materiellen Verlusten) und unrealistischer oder übertriebener Angst, wie sie bei den so genannten Angsterkrankungen auftritt (z.B. Angst vor Kaufhäusern, Fahrstühlen, Mäusen, Spinnen etc.). Wenn Menschen sich wegen Ängsten in Behandlung begeben, dann leiden sie fast immer unter einer Angststörung.
Zwangsstörungen sind psychische Störungen, bei denen sich den Patienten Gedanken und Handlungen aufdrängen, die zwar als quälend empfunden werden, aber dennoch umgesetzt werden müssen, auch wenn sie übertrieben oder vollkommen sinnlos sind. Die Erkrankten erkennen dies zwar meistens, können sich darüber aber nicht hinwegsetzen. Obwohl bei den Zwangsstörungen auch Ängste eine Rolle spielen, zählen sie nicht zu den Angststörungen im engeren Sinne. Es bestehen wesentliche Unterschiede zwischen einer Zwangsstörung und einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung.
Als Trauma (Plural: Traumata oder Traumen) oder Psychotrauma bezeichnet man in der Klinischen Psychologie eine von außen einwirkende Läsion der seelisch-psychischen Integrität. Der Begriff bezeichnet also nicht - wie häufig unterstellt - das gefährliche, bedrohliche Ereignis, welches die psychischen Verarbeitungskapazitäten fast jedes Menschen übersteigt und intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen auslöst. Sondern er beschreibt die von solchen Ereignissen schwer verletzte Seele (Psyche). Beispiele sind: Flucht, Krieg, Folter, Unfälle, Katastrophen, Kindesmisshandlung, Vernachlässigung, sexueller Missbrauch, Mobbing, Krankheiten, Verschüttungen bei Bergarbeitern, Miterleben der genannten, bisweilen mehrerer usw. Häufig wirken auch der Verlust oder Verlassenwerden vom geliebten Menschen, hierdurch manchmal als Folge die Unfähigkeit sich wieder einer neuen Liebe zu öffnen. Das gilt zumal auch für Retraumatisierungen nach Traumatisierung in der Kleinkindphase. Maßgeblich für die Folgewirkungen des Traumas ist nicht die äußere Intensität des erlebten Ereignisses, sondern die subjektive Wahrnehmung der eigenen, zwangsläufig verdrängten schweren Kränkung. ernachlässigung oder äußere Gewalteinflüsse wirken sich negativ auf die weitere seelisch-psychische Entwicklung aus und können zu einer akuten Belastungsreaktion, posttraumatischen Belastungsstörung, Anpassungsstörung oder zur Entwicklung von neurotischen Erkrankungen (Neurosen) führen. Selbstverletzendes Verhalten (SVV) kann ein Merkmal einer durch ein Trauma verursachten psychischen Störung sein, ebenso wiederkehrende Albträume und dissoziative Zustände. Traumatische Erlebnisse werden unter Anderem auch als eine mögliche Ursache für die Borderline-Persönlichkeitsstörung angesehen.
Quelle: www.wikipedia.de