Neuigkeiten

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Ursachen, Symptome und Behandlung durch Hypnosetherapie

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die nach extrem belastenden oder lebensbedrohlichen Ereignissen auftreten kann. Betroffene leiden oft unter quälenden Erinnerungen, emotionaler Taubheit und einem Gefühl der Hilflosigkeit. Doch was genau ist eine PTBS, und wie kann Hypnosetherapie helfen? In diesem Fachartikel erfährst du, was eine PTBS ist, welche Ursachen und Auslöser sie hat und wie Hypnosetherapie eine wirksame Behandlungsmethode sein kann. Außerdem findest du eine hilfreiche Autosuggestion für Betroffene und einen Therapieplan für Hypnosetherapeuten.

Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?

Eine PTBS entsteht als Folge eines traumatischen Erlebnisses, das die psychische Belastungsgrenze eines Menschen überschreitet. Typische Auslöser sind:

- Schwere Unfälle

- Naturkatastrophen

- Kriegserlebnisse

- Körperliche oder sexuelle Gewalt

- Schwere Erkrankungen oder medizinische Eingriffe

- Verlust eines geliebten Menschen

- Zeuge von Gewalt oder Tod

Die Symptome können unmittelbar nach dem Ereignis auftreten oder erst Monate bis Jahre später. Sie beeinträchtigen das tägliche Leben und die Lebensqualität erheblich.

Symptome einer PTBS

Die Symptome einer PTBS lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen:

1. Intrusionen (Wiedererleben):

   - Flashbacks, in denen das Trauma immer wieder durchlebt wird.

   - Albträume, die das Trauma thematisieren.

   - Intensive emotionale oder körperliche Reaktionen bei Erinnerungen an das Trauma.

2. Vermeidungsverhalten:

   - Vermeidung von Orten, Menschen oder Situationen, die an das Trauma erinnern.

   - Rückzug aus sozialen Aktivitäten.

3. Negative Veränderungen in Denken und Stimmung:

   - Emotionale Taubheit.

   - Schuld- oder Schamgefühle.

   - Verlust von Interessen oder Freude am Leben.

   - Schwierigkeiten, positive Emotionen zu empfinden.

4. Hyperarousal (Übererregung):

   - Schlafstörungen.

   - Reizbarkeit oder Wutausbrüche.

   - Konzentrationsschwierigkeiten.

   - Übermäßige Wachsamkeit (Hypervigilanz).

Ursachen und Auslöser einer PTBS

Die Ursachen einer PTBS sind komplex und können sowohl psychologisch als auch neurobiologisch bedingt sein:

1. Traumatische Erlebnisse: Das Erleben oder Beobachten eines extrem belastenden Ereignisses.

2. Mangelnde Verarbeitung: Unfähigkeit, das Erlebte emotional und kognitiv zu verarbeiten.

3. Neurobiologische Faktoren: Veränderungen im Gehirn, insbesondere in Bereichen, die für Angst und Stress verantwortlich sind (z. B. Amygdala und Hippocampus).

4. Genetische Veranlagung: Eine erhöhte Anfälligkeit für Stress- und Angststörungen.

5. Fehlende soziale Unterstützung: Mangelnde Unterstützung durch Familie oder Freunde nach dem Trauma.

Hypnosetherapie bei PTBS

Hypnosetherapie ist eine sanfte und effektive Methode, um die Ursachen der PTBS zu bearbeiten und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Im hypnotischen Zustand kann das Unterbewusstsein direkt angesprochen werden, um traumatische Erinnerungen zu verarbeiten und negative Gedankenmuster aufzulösen.

Vorteile der Hypnosetherapie bei PTBS

- Sichere Umgebung: Die Hypnose bietet einen geschützten Raum, um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.

- Emotionale Entlastung: Betroffene können sich von Schuld- und Schamgefühlen befreien.

- Neue Denkmuster: Stärkung positiver Glaubenssätze und Selbstvertrauen.

- Angstbewältigung: Vermittelt Techniken, um mit Flashbacks und Übererregung umzugehen.

Hilfreiche Autosuggestion für Betroffene

Autosuggestionen sind positive Affirmationen, die Betroffene regelmäßig wiederholen können, um ihr Unterbewusstsein zu stärken. Hier ein Beispiel:

Autosuggestion:

„Ich bin sicher und geschützt. Das Trauma gehört der Vergangenheit an und ich bin stärker als die Erinnerung. Ich lasse Schuld- und Schamgefühle los und vergebe mir selbst. Mein Körper und mein Geist sind stark und resilient. Jeder Tag bringt mir neue Kraft und Heilung.“

Diese Suggestion kann täglich, z. B. vor dem Schlafengehen oder in stressigen Momenten, wiederholt werden.

Therapieplan für Hypnosetherapeuten

Ein strukturierter Therapieplan hilft, die Behandlung der PTBS effektiv zu gestalten. Hier ein möglicher Ablauf:

1. Anamnese und Zieldefinition

- Dauer: 1–2 Sitzungen

- Inhalt: Erfassung der Krankengeschichte, Identifikation des Traumas und Ziele der Therapie.

2. Aufklärung und Entspannungstechniken

- Dauer: 1–2 Sitzungen

- Inhalt: Erklärung der Hypnosetherapie, Einführung in Entspannungstechniken (z. B. progressive Muskelentspannung oder Atemübungen).

3. Hypnose zur Traumakonfrontation

- Dauer: 3–4 Sitzungen

- Inhalt: Schrittweise Konfrontation mit dem Trauma in einem sicheren und kontrollierten Rahmen.

4. Arbeit mit positiven Suggestionen

- Dauer: 3–4 Sitzungen

- Inhalt: Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstwirksamkeit durch positive Suggestionen
(z. B. „Ich bin stark und sicher“).

5. Ressourcenaktivierung

- Dauer: 2–3 Sitzungen

- Inhalt: Aktivierung innerer Ressourcen und Stärken, um das Trauma besser zu bewältigen.

6. Stabilisierung und Nachsorge

- Dauer: 1–2 Sitzungen

- Inhalt: Festigung der erlernten Techniken, Erstellung eines Nachsorgeplans (z. B. regelmäßige Selbsthypnose).

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine schwerwiegende Erkrankung, aber sie ist behandelbar. Hypnosetherapie bietet eine sanfte und effektive Möglichkeit, die Ursachen der PTBS zu bearbeiten und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Mit einer Kombination aus Entspannungstechniken, positiven Suggestionen und gezielter Traumakonfrontation können Betroffene Schritt für Schritt ihre Ängste überwinden und ihr Leben zurückgewinnen.

Falls du oder jemand, den du kennst, unter einer PTBS leidet, zögere nicht, professionelle Hilfe durch einen Hypnosetherapeuten aus unserem Verband in Anspruch zu nehmen. Hypnosetherapie kann ein wertvoller Baustein auf dem Weg zur Heilung sein.